Vor einem Jahrzehnt war die Arbeit in einem virtuellen Team eine Seltenheit. Heute sind virtuelle Teams allgegenwärtig.
Was hat sich geändert?
- Erstens sind die Unternehmen zunehmend global aufgestellt und haben Büros in zahlreichen Ländern, was bedeutet, dass viele Teams einfach nicht an einem Standort arbeiten können.
- Zweitens haben Fortschritte in der Kommunikationstechnologie die Kosten für die Koordinierung über Entfernungen hinweg drastisch gesenkt, so dass die Bildung und Verwaltung virtueller Teams kostengünstiger geworden ist.
- Und schließlich stehen die Unternehmen vor immer komplexeren Geschäftsproblemen, die den Beitrag von Menschen mit unterschiedlichen Kenntnissen an verschiedenen Orten und in verschiedenen Zeitzonen erfordern.
Vertrauen ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Teambildung und heutzutage ist es noch wichtiger, weil Teams sehr oft nicht am selben Ort zusammenarbeiten.
Mit Vertrauen können Teams schneller vorankommen, höher aufsteigen, bessere Leistung abrufen, Hilfe anbieten, wenn jemand in die Schwierigkeiten gerät, und Ziele erreichen, die weit über das hinausgehen, was ein Einzelner erreichen kann.
Ohne Vertrauen stagnieren Teams, Leistung wird immer weniger, Informationen werden zurückhalten, wird öfter gegeneinander gearbeitet und sogar ihre eigenen Mitglieder werden sich gegenseitig sabotieren. Echtes Vertrauen wird in täglichen Interaktionen aufgebaut. Die beste Definition von Vertrauen, die ich kenngelernt habe, lautet: „Tu, was du sagst“.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Fähigkeit eines Unternehmens, virtuelle Teams effektiv zu managen, entscheidend für den Erfolg ist.
Damit ein Team erfolgreich ist, brauchen seine Mitglieder zwei Dinge:
- „Feuer im Bauch“, d. h. die Motivation, erfolgreich zu sein,
- die Fähigkeit, die für das Team festgelegten Ziele zu erreichen.
Darüber hinaus hat die Forschung gezeigt, dass erfolgreiche Teams aus Teammitgliedern bestehen, die auch die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- Bereitschaft, anderen Teammitgliedern zu helfen und sie in ihren Bemühungen zu unterstützen, die Teamziele zu erreichen,
- Effektive zwischenmenschliche und kommunikative Fähigkeiten,
- Fähigkeit, sich auf neue Situationen einzustellen,
- Gute Fähigkeiten zum Konfliktmanagement,
- Verlässlichkeit und die Fähigkeit, die Initiative zu ergreifen, um dem Team zu helfen, seine Ziele zu erreichen.
Effektive Teamleiter wissen, dass die Art und Weise, wie sie das Team und die einzelnen Teammitglieder führen, stark davon abhängt, inwieweit die Teammitglieder sowohl qualifiziert als auch motiviert sind.
In manchen Fällen verfügen die Teammitglieder nicht über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten oder sind nicht ausreichend motiviert, im Team mitzuarbeiten.
Wenn Teammitglieder weder qualifiziert noch motiviert sind, kann es für die Teamleiter ratsam sein, sie aus dem Team auszuschließen, da die Herausforderung, ihre Fähigkeiten aufzubauen und sie zu motivieren, einfach zu groß ist.
Natürlich ist es besser, wenn die Teammitglieder eher intrinsisch als extrinsisch motiviert sind. Bei der Auswahl eines Teammitglieds ist es wichtig, festzustellen, inwieweit die Person eine Leidenschaft und Liebe für diese Art von Arbeit hat und inwieweit sie sich für die Ziele des Teams einsetzt.
Ist der Teammitglied motiviert, aber nicht qualifiziert, besteht die Aufgabe der Führungskraft hauptsächlich im Coaching und im Aufbau von Fähigkeiten. Dies erfordert, dass die Führungskraft die Rolle des Coaches übernimmt.
Das bedeutet auch, dass eine Bewertung der Qualifikationsdefizite notwendig ist, damit ein individuelles Entwicklungs- oder Schulungsprogramm erstellt werden kann, das sicherstellt, dass die Person die notwendigen Fähigkeiten entwickelt, um die Aufgaben des Teams effektiv zu erfüllen.
Die idealen Teammitglieder sind diejenigen die sowohl qualifiziert als auch motiviert sind. In diesem Fall wird der erfahrene Teamleiter Macht und Verantwortung mit den Teammitgliedern teilen, da diese in der Lage sind, den Leiter bei der Entwicklung von Teamkompetenzen zu unterstützen und motiviert sind, die Ziele des Teams zu erreichen.
Wenn Teammitglieder glauben, dass sie zu etwas Wichtigem beitragen sollen – etwas, das zählt, das eine Vision hat, werden sie eher ihr Bestes geben als Menschen. Was ein Team braucht ist eine hochgesteckte Vision dir richtig kommuniziert wird.
Hier sind paar häufig auftretende Symptome oder Umstände, die geben in der Regel Anlass zu ernsthaften Überlegungen, dass die Effizienz des Teams nicht so ist, wie sie sein könnte bzw. sollte:
- die Teamziele werden immer öfter nicht erreicht,
- Schlechte interne Kommunikation,
- Reduzierung der Produktivität,
- Unerklärlicher Kostenanstieg,
- Unwirksame Besprechungen,
- Zunahme von Beschwerden oder Klagen von Teammitgliedern,
- Beschwerden von Kunden über die Qualität des Produkts oder der Dienstleistung,
- Mangel an Phantasie oder Innovation,
- mangelnde Konsequenz,
- Konflikt zwischen Teammitgliedern,
- Verwirrung bei Aufgaben,
- Mangel an breiter Unterstützung von Entscheidungen durch das Team,
- Entscheidungen, die nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden,
- Abneigung und allgemeines Desinteresse oder mangelndes Engagement der Teammitglieder,
- Mangel an Initiative,
- Probleme mit dem Teamleiter,
- Hohe Abhängigkeit vom Teamleiter oder negative Reaktionen auf ihn.
Bei den meisten dieser Probleme handelt es sich um Symptome, d. h. sie sind das Ergebnis oder die Ursache anderer Faktoren, die den Problemen zu Grunde liegen. Ein Produktivitätsverlust kann zum Beispiel durch Aspekte wie Konflikte zwischen Teammitgliedern oder Probleme mit dem Teamleiter verursacht werden.
